Domino/Konsumieren – Massentierhaltung & Fastfashion

Konsum

ist der Verzehr, bzw. der Verbrauch von Gütern.

In Deutschland hat sich der Konsum mit der Industrialisierung vergrößert. Es wurden größere „Konsumhäuser“ gebaut, es wurde einfacher zu konsumieren. Neben dem lokalen Metzger, Bäcker und Obsthändler wurden Supermärkte gebaut. Man kann nun alle Dinge die man zum Verzehr kaufen möchte an einem Ort finden. Das Angebot ist inzwischen mehr als das, was benötigt wird. Abgesehen von Nahrungsmitteln ist es heut zu Tage gang und gebe das man in eine Shoppingmal geht. Hier gibt es gleich mehrere Geschäft in einem Komplex.

Es gibt nicht nur ein übergroßes Angebot sondern auch durch die Werbung wird dazu aufgefordert immer mehr zu kaufen. Es wird einem suggeriert, dass man dieses bestimmte Produkt auf alle Fälle besitzen sollte. Die Verbreitung und Entwicklung der Werbung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trug dazu bei, dass eine Konsumgesellschaft entstand. Das Internet trägt seit einigen Jahren noch weiter zum Konsum der Menschen bei. Bequem von Zuhause aus kann man mit wenig Aufwand so ziemlich alles bestellen was das Herz begehrt.

Das Wort Konsum trägt etwas Negatives in sich, denn in der heutigen Konsumgesellschaft, welche in Massen konsumiert, wird die Umwelt belastet und es wird vieles Verschwendet. Es fängt schon bei den Lebensmitteln an.

Ich werde jetzt nur ein Beispiel herausgreifen. Die Nachfrage an Fleisch ist so hoch, dass es Massentierhaltung gibt. Im Schnitt isst ein deutscher Mann 103g Fleisch am Tag und eine Frau 53g pro Tag. Circa 98% aller verzehrten Tiere stammen aus der Massentierhaltung. Abgesehen von der Art ungerechten Haltung ist dieses Fleisch oft nicht gesund, da den Tieren Antibiotika und Hormone verabreicht werden. Die meisten Leute verzichten dennoch auf Fleisch aus artgerechter Haltung, denn dieses ist ihnen zu teuer. Die Auswirkungen von Massentierhaltung ist auf der ganzen Welt sichtbar. Seen und Flüsse werden durch Entsorgung von enormen Mengen an Gülle überdüngt, das Waldsterben nimmt durch Ammoniak-Gase zu. Es werden Regenwälder abgeholzt um Platz zu schaffen, für das Vieh und für Viehfutter. So beeinflusst die Massentierhaltung auch unser Klima. Bei der Verdauung stoßen Rinder und andere Wiederkäuer Methan aus, welches ungefähr 20 mal so klimaschädlich ist wie CO2. Bis zu 9 kg Getreide sind notwendig um 1 kg Fleisch zu produzieren. Es geht 65 bis 90 Prozent der Futter-Energie verloren. Da in Deutschland nicht genug Platz ist um genug Futter für das Vieh anzubauen werden Millionen Tonnen an Soja im Amazonas angebaut um unsere Tiere hier in Deutschland zu füttern. Mehr als 80% des nach Deutschland importierten Futters kommt aus Südamerika. (Es werden ungefähr 2% des angebauten Sojas für Sojamilch, Tofu und ähnliche Produkte genutzt und dies wird meist in Europa angebaut.) Nutztiere bekommen derzeit circa 40% der weltweiten Getreideernte gefüttert. Zur gleichen Zeit gibt es etwa 1,5 Milliarden Menschen, welche hungern und an Fehlernährung leiden und knapp 100 Millionen Jährlich an Hunger und dessen Folgen sterben. Die Weltbevölkerung wächst immer mehr und es werden immer mehr Ressourcen benötigt. Auf 10.000 Quadratmetern Land kann man ungefähr 23.000 Kilo Gemüse wie zum Beispiel Kartoffeln anbauen. Doch mit der Ernte der gleichen Fläche könnte man entsprechend nur etwa 190 Kilogramm Fleisch herstellen.

Ich habe mir zu diesem Thema einen Film angesehen, der von einem Amerikaner gemacht wurde. Er reiste durch Amerika um der Lebensmittelindustrie auf den Grund zu gehen. Es ist erschreckend wie umweltschädigend die Massentierhaltung ist und welches Ausmaß sie genommen hat. Vor allem ist erschreckend welche Macht diese Industrie hat. Einzelne, die sich gehen sie erheben und versuchen Maßnahmen zu ergreifen werden „aus dem Weg geräumt“. Der Produzent des Filmes selbst hatte nach einiger Recherche überlegt ob er mit dem Film weiter machen möchte, weil er Angst bekam.

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Hier nochmal eine Auflistung der Auswirkungen von Massentierhaltung:

Steigerung der Grünhausemission (13% Transportmittel < 51% Tierhaltung)

Wasserverbrauch (1/3 Frischwasser)

Platzverbrauch (45%)

Regenwald Abholzung (91% Verschuldung)

Aussterben von Spezien

Zerstörung von Lebensraum

 

Mein persönlicher Bezug dazu

Als ich 14 Jahre alt war beschloss ich mich dazu kein Fleisch mehr zu essen. Ich fand den Gedanken abstoßend und es schmeckte mir nicht. Ich kannte diverse Filme zur Massentierhaltung aber hauptsächlich mochte ich nicht wie es schmeckt. Einige Jahre später wurde mir durch meinem Arzt klar gemacht, dass ich Laktose meiden sollte. Somit wurde meine Ernährung  weiter eingeschränkt. Ich begann wieder Fleisch zu essen, aus Bequemlichkeit. Wenn es gut gewürzt war, dann hatte es nicht mehr diesen extremen Fleischgeschmack. Diese Phase hielt allerdings nur ein Jahr an. Seit einem halben Jahr lebe ich größtenteils Vegetarisch. Ich verzehre nur Fleisch wenn es aus Artgerechter Haltung stammt. Nach meiner Recherche überlege ich, ob ich ganz darauf verzichte, denn ich brauche es nicht. Ich habe es Jahrelang nicht gemisst und würde es jetzt sicherlich auch nicht missen. Ich finde es wichtig sich damit zu beschäftigen was man isst, wo es herkommt und was da eigentlich drinnen ist. Das die Massentierhaltung so einen großen Einfluss auf unsere Umwelt hat war mir garnicht so bewusst. In Zukunft werde ich versuchen generell etwas besser informiert zu sein. 

 

 

In den letzten Jahren hat sich Fastfashion entwickelt, Kleidung zum wegwerfen. Der Mensch ist unersättlich, wir sind unglücklich, also kaufen wir. Das Glücksgefühl hält nur eine gewisse Zeit an, also gehen wir wieder raus und kaufen mehr. Wir werden nicht satt, es wird viel mehr der Appetit nach noch mehr angeregt. Die Werbung suggeriert uns, dass wir dieses Produkt brauchen und dann sind wir glücklicher als davor. Es gibt immer wieder neue Trends und neue Kollektionen bei denen wir mithalten wollen. Was „out“ ist wird entsorgt und was „in“ ist neu gekauft. In der Vergangenheit war es so, dass es eine Winter- und eine Sommerkollektion gab. Heute gibt es viele Billiglabels, die 12 Kollektionen in einem Jahr haben. Um so viele neue Kollektionen an zu bieten, muss auch in der Produktion beschleunigt werden. Früher dauerte es zwischen zwei und drei Monate bis ein Produkt in den Handel kam, heute sind es zwischen 12 und 15 Tage. Gerade solche Geschäfte wie Primark produzieren in Massen und verkaufen ihre Ware billig. Viele Junge Frauen kaufen sich regelmäßig neue  Kleidung, denn ein Shirt kostet dort nur 3€. Hier im folgenden YouTube Video habe ich ein Beispiel von einer jungen Dame gefunden, die regelmäßig aus Spaß shoppen geht und viele Dinge kauft, die sie nicht braucht. Im laufe meiner Recherche habe ich mitbekommen, dass viel junge Frauen, so wie diese hier, nach dem Einkauf ein Video aufnehmen, indem sie ihre gekauften Artikel präsentieren. https://www.youtube.com/watch?v=iMwxRg9XZOI

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Auch durch solche Aktionen wird enorm viel Kleidung verschwendet, vieles wird nicht mal getragen. Der Durchschnitts Europäer verbraucht im Jahr 20 kg Kleidung.

Wir sollten uns Fragen, wo kommt diese Kleidung her? Wie kann es sein dass sie in solchen Mengen hergestellt wird?

Diese Frage führt mich zu dem Anbau von Baumwolle. Denn viele unserer Kleidungsstücke sind aus Baumwolle. Diese wird unter anderem auch in Indien angebaut. Dieser Bereich in Indien wo die Baumwolle angebaut wird nennt sich der Selbstmordgürtel Indiens. Die Bauern sind gezwungen genmanipulierte Baumwolle von der Firma Monsanto anzubauen. (Hier ein Einblick in die Firma Monsanto https://www.youtube.com/watch?v=sFXuBWg9mXo ) Denn dort werden keine andere Samen verkauft. Diese Baumwolle ist in dem Sinne manipuliert, dass sie starken giftigen Chemikalien stand hält. Diese Chemikalien werden benötigt damit die Pflanzen wachsen. Genauso wie die Samen, sind auch die Chemikalien teuer. Ausserdem ist Künstliche Bewässerung bei diesen Pflanzen bevorzugt. Der Ertrag bei diesen Bauern ist oft nicht so hoch wie in anderen Ländern in denen die Samen angebaut werden, wie zum Beispiel Amerika, weil die Mittel fehlen. Während die Amerikaner mit großen Maschinen anbauen, so müssen die indischen Bauern alles per Hand machen. Somit reiten sich diese Bauern immer mehr in die Schulden. Sind sie zu hoch verschuldet bei Monsanto, so wird dem Bauer das Land genommen. Diese Situation treibt viele Bauern in den Selbstmord. Abgesehen davon leiden die Menschen,  die in den Regionen leben in denen diese Baumwolle angebaut wird an Krankheiten, die von den Giftstoffen des Düngers ausgehen.

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Die nächste Frage ist, wo wird die Kleidung hergestellt?

Die meiste Kleidung kommt aus Asien. Dort wird sie oft unter schlimmen, lebensbedrohlichen Umständen hergestellt. Die großen Modelabels, die dort ihre Kleidung produzieren lassen wollen immer mehr, immer schneller. Somit üben die Fabrikleiter größeren Druck auf die Arbeiter aus, weil sie die Aufträge nicht verlieren wollen. Gebäude, die eigentlich baufällig sind werden weiter für die Produktion genutzt. Die Menschen arbeiten oft 6 oder 7 Tage die Woche für sehr wenig Geld. Es reicht oft kaum zum leben. Ich habe ein Interview gesehen, indem eine Frau berichtete, dass sie eine Gewerkschaft gegründet hatte. Sie baten um eine Gehaltserhöhung. Daraufhin wurden sie in einen Raum gesperrt, geschlagen und getreten. Es ist oft nicht möglich für die Arbeiter etwas an ihrer Situation zu ändern und sie sind auf die Arbeit angewiesen, weil sie sonst überhaupt nichts hätten.

Im Jahr 2013 stürzte in Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesh, ein achtstöckiges Gebäude ein, indem Kleidung produziert wurde. Es war schon vorher klar, dass es einsturzgefährdet war, aber das war dem Fabrikleiter egal, denn die Produktion musste vorgeführt werden. Bei dem Einsturz starben über 1000 Menschen und es wurden über 2000 verletzt. Daraufhin wurden 18 Fabriken in Bangladesh staatlich geschlossen, wegen mangelnder Sicherheit.

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Die Herstellung der Kleidung hat nicht nur Auswirkungen auf die Menschen, die sie herstellen sondern auch auf unsere Umwelt. Es werden viele Chemikalien genutzt, zum Beispiel zum färben von Stoffen und Leder. Diese gelangen in das Grundwassern, Flüsse und Seen. Die Menschen, welche in den Gebieten leben haben kein sauberes Trinkwasser mehr. Die Landschaft zeigt oft Berge an Kleidungsresten auf. Die Massen an Kleidung, die entsorgt wird steigt immer mehr.

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Diese Art und weise wie Kleidung hergestellt wird möchte ich nicht weiter unterstützen. Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es durchaus Firmen gibt, die darauf achten unter welchen umständen ihre Ware produziert wird. Es gibt Kleidung, die Ökologisch wertvoll ist und bei der die Menschen nicht ausgebeutet werden. Man solle sich bewusst sein, was man kauft, wo es herkommt und unter welchen Umständen es angebaut, hergestellt wurde. Diese Kleidung ist etwas teurer vom Preis her, aber dass ist es mir wert.

Hier ein paar Links:

http://www.naturalworldeco.com

https://www.bleed-clothing.com

http://www.continentalclothing.de/continental/cc-damen-t-shirt

Abgesehen vom kauf fairer Mode kann man auch Secondhand kaufen oder Kleidung tauschen. Da gibt es auch schon viele Internetplattformen zu.

 

Mein persönlicher Bezug dazu

Schon oft bin ich aus Langeweile shoppen gewesen oder habe aus einer Laune heraus Kleidung gekauft, die eigentlich überflüssig war. Alle paar Monate habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet und einen Haufen an Kleidung entsorgt. Ich fand, dass ich nun damit einen Grund hatte mir neue Sachen zu kaufen. Als ich bei meiner Mutter ausgezogen bin ist mir bewusst geworden wie viel Zeug ich habe und dass ich das alles garnicht besitzen möchte. Ich sortierte wieder aus, aber diesmal nicht um mir dafür neue Dinge zu kaufen. Seit fast einem Jahr bin ich nun am aussortieren und es ist sehr viel Kleidung zur Altkleiderspende und zu den Flüchtlingen gewandert. Wenn ich nun in meinen Kleiderschrank sehe, besitze immer noch mehr als genug. Von nun an werde ich mir sehr genau überlegen ob ich etwas neues kaufe und vor allem wo ich es kaufe. Mich mit dem Thema Kleidung auseinander zu setzten hat mir ein neues Bewusstsein zu dem Thema gebracht. 

 

Quellen:

Film: Cowspiracy

http://www.kaufda.de/info/konsum-in-echtzeit/

http://www.gevestor.de/details/konsum-in-deutschland-statistik-zeigt-veraenderungen-673508.html

http://www.arte.tv/de/zahlen-gesetze-fakten/6449206,CmC=6449638.html

https://www.regenwald.org/themen/massentierhaltung

http://www.massentierhaltung-abschaffen.de/probleme-mth.html

http://www.rohanowski.de/dasleidendertiere/massentierhaltung/diefolgen.html

https://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/landwirtschaft/140108_bund_landwirtschaft_fleischatlas_2014.pdf

http://www.gruene-bundestag.de/themen/tierschutz/massentierhaltung-schadet-mensch-und-tier_ID_301308.html

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/landwirtschaft-wie-gefaehrlich-ist-massentierhaltung-fuer-verbraucher/6096778.html

Film: The true Cost

http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/konsum

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/01/Nachhaltige-Kleidung

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/swr/2013/indien-bauern-baumwolle-100.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Gebäudeeinsturz_in_Sabhar

http://www.zeit.de/lebensart/mode/2013-05/faire-mode