10. Versichern
In Deutschland gibt es hunderte von Banken und Versicherungen die man abschließen kann. Woher soll man wissen, welche Versicherung sinnvoll ist, und welche nicht. Hierbei gibt es doch ein großes Problem: In Deutschland leben 80 Mio. Menschen. Alle sind individuell und haben unterschiedliche Wünsche, Ziele und Bedürfnisse. Trotzdem haben alle sehr ähnliche Produkte:
Lebensversicherung für die Altersvorsorge, Bausparvertrag für die eigene Immobilie, eine Unfallversicherung, falls etwas passiert, eine Krankenkasse und eine private Haftpflichtversicherung.
Das sind alles alte Produkte, die heutzutage schon längst überholt sind. Aktuell gibt es viel cleverere Lösungen. Viele Menschen haben zudem kein Vertrauen in Banken und Versicherungen und haben auch keine Lust, sich mit den Details zu beschäftigen. Oft wird die Frage vernachlässigt: Worein wird mein Geld investiert? Die Wahrheit ist: Wenn man keine Versicherung mit Fondspolicen hat, wird man nie erfahren wo das Geld investiert ist. Die Versicherungen und Banken müssen auch keine Auskunft geben!
Wie funktioniert eine Versicherung?
Der Grundgedanke ist: Wenn einem z.B. das Haus abbrennt, will man nicht für den gesamten Schaden aufkommen. Deshalb zahlt man regelmäßig einen kleinen Beitrag in den Versicherungstopf ein, und wenn etwas passiert, übernimmt die Versicherung den Schaden.
Der Preis der Versicherung setzt sich aus Einzahlenden und dem bestehenden Risiko zusammen. Das görßte zu kalkulierende Risiko ist die Natur und der Mensch selber. Wenn man die Versicherung nicht genutzt hat, möchten viele ihr Geld zurück. Dies geht leider nicht, da dieses Geld andere Menschen erhalten haben. Bei der Krankenkasse kann man sich theoretisch aussuchen, ob man einen pauschalen Beitrag (abhängig vom Gehalt) zahlt oder sich konkret seinem Risiko (Alter, Risiko) versichern lässt. Dies ist nur begrenzt möglich, da die Meisten pflichtversichert in der GKV sein müssen.
Warum haben viele Menschen Probleme mit ihrer Hausrat? Alte Verträge haben niedrigere Absicherungssummen und somit sind sie unterversichert. Es wird dann einfach nicht alles ersetzt.
Sicherheit:
Jeder Mensch will Sicherheit haben, dass der Wohlstand, der zum Teil sehr hart erarbeitet wurde, nicht von heute auf morgen kaputt geht. Daher haben vor allem reiche Menschen sehr große Verlustängste.
In Deutschland zahlt jeder Mensch für die Versicherung einen genormten Beitrag. Bekannte Ausnahme: KFZ Versicherung. Hier hat jedes Automodell sein eigenes Risiko. Ebenso sind Autos an den Grenzen teurer zu versichern, da die Gefahr besteht, dass sie von Ausländer gestohlen werden. In der Schweiz gibt es eine Mindestversicherung, dass auch ärmere Menschen sich dies leisten können und in England muss man genau den Betrag bezahlen der dem eigenen Risiko entspricht (z.B. Berufsunfähigkeitsabsicherung).
Demographischer Wandel:
Diesen Wandel spüren die Deutschen aktuell bei der Rente. Das Problem ist aber noch nicht vorbei. Das Problem wird vor allem unsere junge Generation betreffen, wenn wir einmal Rentner sind.
Woran liegt das?
Hierbei gibt es zwei Faktoren, die das Problem ausmachen. Die gesetzliche Rente ist Umlagen finanziert. D.h. die aktuell arbeitende Bevölkerung zahlt den Rentnern ihre Rente.
Da es den Menschen immer besser geht und die Lebenserwartung gestiegen ist, müssen die Einzahlenden, mehr Menschen die Rente finanzieren. Zudem gibt es weniger Arbeitende. Vor 100 Jahren haben 8 Arbeitnehmer 1 Rente finanziert. Wenn wir in Rente gehen ist das Verhältnis 1:1. Soll der Rentner auf Rente verzichten oder soll der Arbeitnehmer unendlich viel einzahlen? Das schlimme ist: Die Regierung hat darauf auch keine Antwort und hat nur vor Jahren offiziell bestätigt: Die Rente wird nicht reichen, und man soll privat eine Basis, Riester oder Flex Rente abschließen.
Daher macht es Sinn, in ganz frühen Jahren mit dem Einzahlen in seine eigene private Rente zu beginnen. Aber Vorsicht: Auf dem Markt gibt es überwiegend schlechte Produkte, wie Lebensversicherungen, wo man sich arm spart und am Ende kaum Rente erwarten kann.
Die Bevölkerung beschwert sich zwar, jedoch steht die Politik ganz klar auf Seiten der Versicherung und hat dieses Jahr das Lebensversicherungsreformgesetz verabschiedet. Ab 2015 abgeschlossene Renten fallen ca. 30% geringer aus und Gewinne die erwirtschaftet werden darf die Versicherung zu 50% selber behalten (betrifft auch Altverträge).
Wie kann man sich nachhaltig versichern?
Zum einen muss man sich mit dem Thema beschäftigen und darf es nicht blind vor sich her schieben. Man muss überprüfen welche Versicherung sinnvoll sind.
Hierzu zählen meiner Meinung nach: Rentenversicherung, Berufsunfähigkeitsabsicherung, Krankenkasse, Private Haftpflicht, Hausrat (ggf. KFZ, Rechtsschutz).
Um das eigene Kapital vermehren zu können, muss man in die Wirtschaft investieren, da das Zinsniveau in Europa die nächsten Jahre sehr niedrig bleiben wird (wegen des Leitzinses der EZB und den niedrigen Zinsen auf Anleihen). Trotzdem macht es keinen Sinn in Firmen zu investieren, die ihre Arbeiter ausbeuten und die Umwelt belasten. Hierfür gibt es längstens Versicherung, Fondsgesellschaften die unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ investieren.
Fazit:
Die aktuelle Lage ist unübersichtlich und jeder muss für sich individuell prüfen, was man benötigt. Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Krankenversicherung, die Boni auszahlt; eine private Rente, da die GRV nicht ausreichen wird und eine Berufsunfähigkeitsabsicherung, wenn etwas passiert.
Fotoquellen: tecis FDL AG