Lieblingsprodukt – Second-Hand-Artikel/Versuchung – Umgang mit Wasser


Bei meinem Lieblingsprodukt handelt es sich um gleich drei Produkte. Alle drei Produkte sind Second-Hand-Artikel, welche ich im Second-Hand-Shop der Nieder-Ramstädter Diakonie ergattert habe. Vor rund zwei Wochen gab mir ein Freund den Tipp dort einmal vorbeizuschauen, wenn ich auf der Suche nach gebrauchter Kleidung sei. Dort angekommen war ich nicht nur von der großen Auswahl an Kleidung überrascht. Es war vor allem die Atmosphäre des Ladens, welcher mir das Gefühl gab mich auf dem Dachboden meiner Großmutter zu befinden und nach alten Schätzen zu graben—alte Bücher, Schallplatten, CDs, Malbücher, Spiele und jede Menge „Wild-West“ Kostüme sowie Dekoration. Noch kaum richtig im Laden angekommen begrüßte uns Sigrid, die Inhaberin, offenherzig in ihrem Westernkostüm, bat uns an Popkorn für uns zu machen und lud uns zu einem Westernkonzert ein, welches später im Laden stattfinden würde. Nach intensiver Erkundungstour durch den Westerndschungel wurde ich fündig. „Produkt 1“ ist eine grau-karierte Hose von s’Oliver für gerade einmal €6,– . „Produkt 2“ ist ein robuster Bilderrahmen, welchen ich zu einem Siebdruckrahmen umfunktionieren möchte, für €0,50 und zu guter Letzt ein Kartenspiel „Selten so gelacht!—Anzeigensalat gut gewürzt!“ der Münchner Firma Schmidt ebenfalls für €0,50. Das Spiel besitzt drei verschiedene Grundtypen an Karten mit verschiedenen Satzbausteinen, welche per Zufallsprinzip kombiniert werden und lustige Anzeigentexte ergeben.

Hier ein paar Beispiele:

„Rennstallbesitzer kauft ständig mütterliche Betreuerin zum Scharfmachen.“

„Wer kennt Mittel gegen alte Hosen möglichst ungebraucht?“

„Zu verschenken; schuldlos geschiedene junge Frau mit schriftlicher Garantie.“

„Kegelklub sucht Herrensocken jeder Größe bequem auf dem Rücken zu tragen.“

Neben dem Aspekt der Wiederverwertbarkeit sind es genau diese zufälligen Begegnungen mit skurrilen Menschen und unbekannten, vergessenen Objekten, die für mich den Reiz an Second-Hand-Shops ausmachen.

Second-Hand-Shop der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie: Bodelschwingweg 5, 64367 Mühltal, Tel. 06151 149 2503 Öffnungszeiten: Do 8–17uhr, Fr 8–16uhr

http://www.nrd-online.de/de/service/serviceangebote/second-hand-shop.php

http://www.fairwertung.de/archiv/archiv.org/org.12/index.html

wasser

Meine Größte Versuchung ist keine direktes Produkt. Es beschreibt meinem verschwenderischen Umgang mit Wasser.

Beim Einseifen während des Duschens lasse ich das Wasser unermüdlich laufen. Nach dem eigentlichen Waschen stehe ich häufig noch 10–15 Minuten lang unter der heißen Brause um meinen verspannten Rücken etwas zu entspannen.

Beim Händewaschen verhält es sich ähnlich. Ich mache meine Hände kurz feucht und seife sie dann gründlich ein, während die ganze Zeit das Wasser läuft.

In meiner WG gibt es keine Waschmaschine, weswegen wir alle händig abwaschen müssen. Jedoch wäscht jeder sein dreckiges Geschirr selbst ab—mehrmals am Tag. Dabei verschwenden wir unnötige Mengen Wasser. Oftmals stelle ich den Wasserhahn sogar nur wegen einer Gabel oder eines Tellers an, um es später nicht zu vergessen sauber zu machen.

„Armilla“ aus Invisible Cities von Vintage Calvino:

http://boiteaoutils.blogspot.de/2009/11/armilla-in-invisible-cities-by-italo.html

künstlerische Umsetzung von Dora Petrova:

https://vimeo.com/dore