Lieblingsprodukt – Simson Schwalbe/Versuchung – Sneaker

Lieblingsprodukt Simson Schwalbe

Mein nicht völlig ökologisches Lieblingsprodukt ist meine Schwalbe, ein Kleinkraftrad der DDR, das von Simson von 1964–1986 in Suhl hergestellt wurde. Im Vergleich zur Fortbewegung mit dem Auto ist mein Moped von 1978 um einiges ökologischer. Gut eingestellt verbraucht sie weniger als 2,5 Liter Benzin auf 100km, während ein Auto im Durchschnitt 7/8 Liter pro 100km verbraucht. Die Reichweite eines Tankinhalts kann bei geschickter Fahrweise und entsprechender Einstellung 400km betragen. Somit ist die Simson Schwalbe nicht nur für Kurzstrecken, sondern auch für Langstrecken geeignet. Das legale Tempo von 60 km/h bis Baujahr 1991 hat ebenfalls einige Vorteile. Der Mauerbau von 1961 führte zu einer jahrzehntelangen Abschottung vom westlichen Teil Deutschlands, somit war auch ein Import von Moppeds praktisch unmöglich. Diese spezifische Situation ermöglichte der DDR Alleingänge in technischen Fragen und Abweichungen von internationalen Standardnormen. Damit wurde in den 1960er Jahren die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit für diese Fahrzeugklasse auf 60km/h erhöht. Diese Geschwindigkeit erhöht auch die Sicherheit gerade im  Stadtverkehr erheblich. Riskante Überholmanöver von Autofahrern unterbleiben meist und auch Spurwechsel können fließend erfolgen. Die gegenwärtige Tendenz, die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit für diese Fahrzeugklasse immer weiter zu reduzieren, zeigt die Praxisferne heutiger Entscheidungsträger. Sie erreicht nämlich das Gegenteil der angestrebten Ziele. Da viele Ampeln in Großstädten bei 55 km/h auf Grüne-Welle geschaltet sind, kommt es bei einer geringeren Höchstgeschwindigkeit zu erzwungenem Standgasbetrieb, der unsere Umwelt unnötig belastet.

Auch in der Automobilindustrie gibt es die Idee eines zukunftsfähigen Zweitaktmotors. In den vergangenen Jahren haben einige Startupunternehmen immer wieder mit dieser Motorengattung experimentiert. Ein Vorteil ist der geringe Fertigungsaufwand. Diese Motoren sollen nicht nur  20 bis 30 Prozent günstiger in der Herstellung sein, sondern auch erheblich weniger verbrauchen als ein herkömmlicher Automotor.

Allgemein sehe ich meine Simson Schwalbe als relativ umweltfreundliche, praktische und verkehrspolitisch wünschenswerte Alternative, die sich durch ihre Sparsamkeit, Reparaturfreundlichkeit und Langlebigkeit auszeichnet.

 

Versuchung Sneaker-konsum

Nach langer Überlegung ist wohl nicht die Badewanne meine größte Versuchung, da ich diese Möglichkeit nach meinem Umzug nicht mehr wahrnehmen kann, sondern der übermäßige Konsum von Schuhen, explizit von Sneakern.

Während im Normalfall nicht übermäßig Mode konsumiere oder auf Marken achte, bin ich im Bezug auf Sportschuhe ein absolutes Konsumopfer. Sneaker sind allgegenwärtig, fast jeder besitzt sie, immer mehr Menschen sammeln sie und fast alle interessieren dafür. Mittlerweile gelten Sportschuhe als Lifestyle-Objekt. Vor allem die Exemplare von Nike und Adidas, den Weltmarktführern der Sportartikelhersteller, sprengen meinen Schuhschrank. Obwohl ich mir über die Umstände der Produktionsfabriken, die Ausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen bewusst bin, schränke ich meinen Konsum nicht ein. Die Entwicklung der ökologisch vertretbaren Sneaker bietet mir persönlich noch nicht genug Varianz für eine Umorientierung.