Mein ökologisches Lieblingsprodukt ist eine schmiedeeiserne Bratpfanne
Ich habe bis jetzt in mehreren WGs gewohnt und eines hatten sie alle gemeinsam: in allen gab es ausschließlich Teflon-Bratpfannen, die man spätestens nach einem halben Jahr austauschen musste, weil sie so abgekratzt waren. Kein Problem, eine neue Pfanne bei IKEA kostet ja nur 15€.
Vor einem halben Jahr habe ich mich gefragt, wie viel Teflon ich wohl schon gegessen habe und wie viele Pfannen ich wohl noch wegschmeißen soll und ich habe mir eine geschmiedete Pfanne gekauft.
Meine neue Pfanne ist komplett aus Eisen, aber der Griff ist so lang, dass er trotzdem nicht heiß wird. Man kann sie problemlos in den Backofen stellen, darin Grillen, auf dem Gasherd benutzen, sogar auf dem Induktionsherd funktioniert sie. Fallen gelassen habe ich sie schon und beim Braten darin wild mit der Gabel rumgekratzt.
Die einzige Gebrauchsspur, die sie bekommen hat ist eine fettige Patina. Eine Patina, die etwas ermöglicht, was sonst in der Produktwelt selten ist – je häufiger und länger man sie benutzt, desto besser funktioniert die Pfanne.
Übrigens ist Teflon ein Kunststoff: Tetrafluorethylen, der mit fast nicht reagiert, weder mit dem Essen in der Pfanne, noch mit unserem Verdauungssystem. Deswegen ist Teflon auch dann unbedenklich, wenn man ihn mitisst. Wer aber einen Gasherd hat muss sich trotzdem Sorgen machen: ab 200°C leidet die Beschichtung, ab 360°C zersetzt sie sich und setzt giftige und krebserregende Dämpfe frei, die zu akuten grippeähnlichen Symptomen führen. Trotzdem: Teflon ist quasi der resistente Keim unter den Kunststoffen, im Gebrauch erleichtert er uns das Leben, aus dem Abwasser sind die feinen Partikel nur unter großem Aufwand mechanisch oder thermisch zu entfernen.
https://www.zeit.de/2003/29/Stimmts_zerkratzte_Pfannen; zuletzt angeschaut am11.4.2018

Kleopatra badet in der Milch
Meine Versuchung ist alles aus Milch
Wir Säugetiere beginnen alle unser Leben mit Milch. Die Pflanzenfresser legen diese Vorliebe im Laufe ihres Lebens ab, wir Menschen nicht. Und ich erst recht nicht. Mein Tag beginnt fast immer mit einem Milchkaffee und endet häufig mit einem Pudding, oder einem Stückchen Vollmilchschokolade. Dazwischen ist mir die Milch sicher in Form von Käse, Joghurt, Quark, Gebäck oder anders versteckt untergekommen.
Nach vielen Sommerurlauben auf Milchviehbetrieben sind mir Kühe sympathischer als Pferde. Aber ich weiß auch, was unsere Gier nach Milch den Kühen antut. Nach im Schnitt drei Kälbern ist sie leergesaugt, die Knochen ganz bröselig vom Kalziummangel, ein Leben mit einem viel zu großen Euter, der bei jedem Schritt gegen die Beine schlägt. Auch der Umwelt tun sie nicht gut und im Vergleich zu Hühnern oder Schweinen schneiden Kühe besonders schlecht in der Futterverwertung ab.
Und trotzdem kann ich nicht von der Milch lassen, mit dem Finger schlecke ich noch den kleinsten Rest Sahnejoghurt aus dem Becher.