Heute nehmen wir Kredite für Autos und Urlaubsreisen auf.
In Zukunft brauchen wir das Geld für den Erhalt unserer Gesundheit.
Heilen – Irgendetwas fehlt jedem. Gesund ist nur, wer noch nicht getestet wurde.
Niemals zuvor haben sich Menschen so stark um ihr Wohlbefinden und die Vermeidung von Krankheiten gekümmert. Auch stand die Finanzierung dieses Systems noch nie so unter Druck wie heute. Der Große Vortschritt der Medizin hat uns die Angst vor früher unheilbaren Krankheiten genommen. Parallel ist der Anspuch und die Erwartung an die Medizin gewachsen.
Heute verfolgt die Forschung einen Ganzheitlichen Ansatz, der gesellschaftliche, soziale, ökonomische und psychische Faktoren berücksichtig. Es ist nicht nur wichtig, ob wir gesund sind, sondern wie wir gesund bleiben. Dabei rückt die eigene Verantwortung uns gegenüber, immer mehr in den Vordergrund. Nie gab es so viele Informationsquellen und Alternativen wie heute. Im Internet findet man eine Vielzahl an Informationen über Krankheiten, Ärzte und Behandlungsmöglichkeiten. Auch Krankenhausstatistiken stehen uns zur Verfügung, die uns über Mortalitätsrisiken und die Zufriedenheit von Patienten und Ärzten informieren. Damit können wir die eigene Gesundheit aktiv beeinflussen. Dazu zählt auch eine gesunde Ernährung.
Bislang nutzen jedoch nur wenige Menschen diese Möglichkeiten, für die eigene Gesundheit vorzubeugen. Schon die Veränderung von Konszumgewohnheiten fällt schwer. So sind die Risiken von Fast Food, Zucker und Fertiggerichten bekannt. Dennoch steigt die Zahl übergewichtiger und die damit verbundenen Krankheiten wie Diabetis, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen und Herzkreislauferkrankungen.
Pflegen – Die Gruppe der Alten, die den Großteil aller Gesundheitskosten verursacht, wächst rasant.
Niedrige Geburtszahlen in den vergangenen Jahrzehnten verhindern den Nachschub an Beitragszahlern.
Der Mensch wird immer älter und die Zahl älterer Menschen steigt rasant. Mit ihnen auch die Zahl chronischer und alltagsbedingter Krankheiten. In der Schweiz beispielsweise, werden Männer heute knapp 80 Jahre alt, Frauen sogar fast 85 Jahre. Forscher prognostizieren, dass die Mehrzahl der seit 2000 geborenen Kinder ihren 100. Geburstag erleben wird. Damit steigt der nötige Einsatz, um die Menschen in dieser zusätzlichen Lebenszeit gesund zu halten.
Die steigende Lebenserwartung verändert unser Krankheitsspektrum. Neben den drei Bereichen Herzkreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes, nehmen auch psychische Erkrankungen weiter zu. Sie belegen in der Rangliste der häufigsten Volksleiden aktuell Platz zwei. – Meiner Meinung nach nicht zuletzt, weil beispilesweise jede Verstimmung von Kindern gleich Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bedeuten und bei Erwachsenen Burnout fast schon eine Modeerscheinung geworden ist. Die Tragweite der dabei verschriebenen Medikamente bei den betroffenen Kindern und Erwachsenen ist nicht absehbar.
Das Thema Pflege kam meiner Meinung nach in diesem Beitrag zu kurz – deshalb ein Nachtrag, der allerdings, wegen der großen Komplexität nur kurz Angeschnitten ist. — Es kann allen von uns passieren, dass die eigenen Eltern Pflegebedürftig werden. Deshalb ist es wichtig sich damit, auch gemeinsam mit den Eltern, auseinanderzusetzen. Wenn man zum Beispiel nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, um mehrere Tausend Euro für ein Pflegeheim zu bezahlen, bei dem man sich zudem nicht sicher sein kann, wie die Menschen in dieser Einrichtung behandelt werden, weil heutzutage dann doch das Geld mehr zählt als der Mensch, muss sich dringend etwas ändern. Es müssen alternativen geschaffen werden, denn es muss doch ein Mindestanspruch sein, dass der Mensch, der sich fast sein ganzes Leben aktiv an der Gesellschaft beteiligt hat, Normen befolgt und dazu beigetragen hat, dass unser System funktioniert, mit Würde im Alter behandelt wird und seine Individualität nicht verliert.