Lieblingsprodukt – Volleyball/ Versuchung – Licht

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Mein ökologisches Lieblingsprodukt ist dieser Volleyball.
Nach langem Überlegen habe ich festgestellt, dass für mich am meisten für diese Wahl spricht.

Für mich ist der Volleyball als solches nicht ein Produkt das durch nachhaltige Produktionsverfahren oder Materialien glänzt, die Nachhaltigkeit kommt dann mit dem Gebrauch des Gegendstands:

Heute einen Gegenstand zu finden, der für seine rund 70 € einmalige Investition eine Menschengruppe über mehrere Stunden über viele Male im Jahr beschäftigen kann, ist schon eine Seltenheit in meinen Augen. Je mehr ich darüber nachdenke, umso schwerer ist es, etwas zu finden, das dieses Verhältnis bietet.
Dabei ist es aber nicht nur der Fakt, dass die Menschen mit nur einem Gegenstand beschäftigt sind, es kommt noch dazu, dass die Gruppe Sport macht, das ist für jeden einzelnen zumindest einmal nachhaltig in Hinblick auf die Gesundheit. Auch, dass man meist in Teams arbeitet, sich gegenseitig im Spiel unterstützen muss, sich auf den Mitspieler verlassen, und im Gegenzug auch selbst dem Vertrauen der anderen gerecht werden muss, ist ein, in meinen Augen sehr wichtiger Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit. In meinen Augen ist die Verfolgung dieser sozial nachhaltigen Aspekte auch für die Zunkunft immer wichtiger, da wir durch die Konsumorientierte Marktwirtschaft immer mehr davon abgehalten werden, unser Umfeld und damit auch unsere Mitmenschen wahrzunehmen. Ein Gegenstand, der diesem, von der Wirtschaft vorgesetzten Trend entgegenwirkt, halte ich daher für äußerst nachhaltig.

Für mich hat der Faktor der sozialen Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung, da ich in meiner Vergangenheit sehr viel Zeit in Projekte investiert habe, die genau diesen Punkt in der heutigen Gesellschaft erkannt haben, und mit ihrer Arbeit das soziale Miteinander in Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten und anderen Betrieben fördern. Dazu gehört beispielsweise die Darmstädter Stiftung „SchuleKreativ“, die mit ihrem Wirken in verschiedenen Schulen künstlerische Projekte ermöglicht, die den Klassenzusammenhalt stärken und darauf achten, dass jeder Teilnehmer in einer Gruppe seinen Platz findet und diesen ausleben darf.

Der Volleyball als mein ökologisches Lieblingsprodukt steht für mich also stellvertretend für den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit, der in meinem Leben bisher eine sehr intensive und wichtige Rolle gespielt hat. Und ich finde, dass bei diesem Produkt die Materialien sehr intelligent eingesetzt sind, um eine hohe Lebensdauer zu ermöglichen und somit kann ich darüber hinweg sehen, dass der Ball als Produkt gesehen nicht allen ökologischen Aspekten ein stellvertretendes Beispiel sein kann.

Versuchung:

Sehr lange habe ich darüber nachgedacht, was wohl meine größte Versuchung ist.
Also ein Gegenstand, oder eine Tätigkeit, die ich sehr genieße, obwohl ich genau weiß, dass es weder für mich, noch für meine Umwelt ein wirklicher Mehrwert ist.

Meine Wahl fiel schließlich auf ein Genuss, den ich nicht wirklich auf ein Produkt begrenzen kann.
Es ist der Genuss, gutes und stimmungsvolles Licht in den Räumen zu haben, in denen ich arbeiten und leben möchte.
Dieser Genuss geht so weit, dass ich, sobald die Sonne so weit zieht, dass das Tageslicht im Raum etwas kalt wirkt, das elektrische Licht einschalte, um die Raumatmosphäre in meinen Augen wieder ein wenig aufzubessern.
Da ich durch die Suche nach einer täglichen Versuchung mir mehr Gedanken über eben diese Versuchung gemacht habe, habe ich auch versucht zu ergründen, warum ich diese Energieverschwendung so sehr genießen kann.
Ich vermute sehr, dass diese Aufmerksamkeit zum Thema Licht daher kommt, dass ich viele Jahre lang nebenher als Veranstaltungstechniker mit Gruppen zusammen gearbeitet habe, die sich von mir auf Theater- und Opernbühnen das Licht einrichten ließen.
Daher kommt wohl für mich eine Sensibilisierung für das Thema Licht, die mich nicht einmal in Ruhe ein Theaterstück oder eine Oper genießen lässt, da ich oftmals zu spät schaltenden Lichteinsätze, oder fehlgerichtetes Licht entdecke und mich darüber ärgere.
Genau dieser Effekt tritt für mich eben auch auf, wenn ich im Arbeitszimmer sitze, mich einer Aufgabe widme, und nebenbei bemerke, wie das Licht trüber und trüber wirkt, die Schatten langsam verschwimmen und ich mich darüber ärgere, dass der eigentlich schöne Raum an Tiefe verliert, nur weil das Licht nicht perfekt ist.
Das führte mich dazu, bei der Einrichtung der neuen Wohnung die Lichtinstallation besonders genau zu planen und Umzusetzen. Der Vorteil ist nun seit ein paar Wochen, dass ich nur noch LEDs in der Wohnung habe, da ich genau weiß, dass ich gerne mal das Licht zu früh einschalte. Das führt nun aber dazu, dass ich mit noch mehr Genuss das Licht zu früh einschalten kann, und mir dabei sogar denke, dass der ganze Raum jetzt ja nur noch halb so viel Strom verbraucht, wie früher eine Glühbirne.
Es hat bei mir also eine Veränderung stattgefunden, da ich mir meines unnützen Genusses bewusst geworden bin, und ich daher versuchte, das Übel etwas zu verringern, ich aber dadurch mein Verhalten ins negative verändern konnte und sogar ein besseres Gewissen habe…

BEG00397  DSD_1836  HFH_4MIN_IV_MaxEicke