Domino/Forschen und Lernen – Kinder

Das Lernen und das Forschen sind sehr wichtige Felder, die jeden Menschen in jeder Sekunde des Lebens umgeben.
Angetrieben von der Neugier, also von der Gier nach Neuem saugt das Menschliche Gehirn in jeder Sekunde Eindrücke und Erfahrungen aus der Umwelt auf.
Vor allem Kinder lernen unglaublich viel. Das tolle daran ist, dass Kinder in allen Feldern des Lebens jeden Tag unglaublich vieles lernen. Je älter der Mensch wird, umso spezialisierter wird das, für das er sich interessiert und damit auch das, was er (kennen)lernt. Denn ein sehr wichtiger Mechanismus im Kopf des Menschen ist die emotionale Kategorisierung des neuen. Verknüpft der Mensch eine Neuheit mit einem positiven Gefühl, bleibt diese Neuigkeit im Kopf des Menschen gespeichert. Wird dieses neu erlernte dann noch mehrfach wiederholt, ist es wohl kaum mehr aus dem Kopf zu verlieren.
Forscher sollen daher viele Neuigkeiten übersehen, und erst gar nicht als „neu gelerntes“ erkennen, da sie meist auf der Suche nach einer bestimmten Erkenntnis sind und alles was diesem Wunsch nicht entspricht, daher mit negativen Emotionen verbunden wird. Durch diese Selektion der älteren Menschen, die stets beeinflusst, was gelernt wird, und was sofort wieder verdrängt wird, sind alte Menschen eigentlich die schlechteren lernenden als die, die vor lauter Neugier mit Wohlgefallen alles lernen, was sie wahrnehmen können.
Doch erlerntes Wissen, ist nicht nur eine Erfahrung, die in unserem Kopf lagert, es ist das Kapital des 21. Jahrhunderts. Ein Unternehmen das viel Wissen hat, hat mehr Macht, und mehr Potential für die Zukunft. Genauso ist es auch global. Gegenden, in denen viel Wissen lagert sind wohlhabender, als Gegenden, in denen eine schlechte Grundbildung üblich ist.
Patente zum Beispiel sind für einen Staat eine art „Wertanlage“ für die Zukunft. Denn wenn ein Staat die Bildung stark fördert, entstehen dort viele Ideen, viele Patente. Durch die Gelder, die ein Patent durch Lizenzen ausschüttet, kann der Staat mehr Steuereinnahmen verzeichnen, meist ist aber die Stärkung der lokalen Wirtschaft durch innovative Patente noch eine viel lukrativere Steuereinnahmequelle.
Doch wenn ich nun von der brummenden Wirtschaft wieder zurück auf den einzelnen Menschen schaue, kommen mir einige kritische Fragen bezüglich dem, was ältere Menschen den ganz kleinen Kindern zum lernen vorlegen.
Sollten wir nicht viel sensibler mit den Dingen umgehen, die ein kleines Kind in seine Finger bekommt, oder die in einem Wahrnehmungsumkreis des Kindes sind?
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein Kind in irgendeiner Art alles Wahrnimmt und speichert. Egal, ob es einfach nur emotionale Eindrücke sind, die die Eltern ihren Kindern präsentieren, oder Physische Dinge, Eltern sollten die Tatsache, dass alles im Kopf des Kindes landet, immer präsent haben.
Doch neben dem, was ein Kind zufällig in seiner Umwelt aufgreift, gibt es noch eine Phase im Leben eines Menschen, in der er gezielt mit Informationen versorgt wird. Mit dieser Phase meine ich Einrichtungen wie Kindergarten und Schule.
Wenn ich daran denke, dass ein Schüler am besten dann lernt, wenn er eine Information mit einem Positiven Gefühl aufnimmt, kommt in mir die Frage hoch, ob ein Schulbuch ein positives Gefühl vermittelt? Ein Sprichwort aus der Seefahrt besagt „Wenn du zur See stechen willst, und eine Gruppe zur Unterstützung brauchst, zeige Ihnen nicht, wie man segelt, sondern lehre Ihnen die Sehnsucht nach der weiten See“.
Meiner Meinung nach bringt dieses Sprichwort alles auf einen Punkt. Es kennt jeder sicher von sich selbst, dass man in dem Moment, in dem man sich für etwas interessiert, innerhalb kürzester Zeit alle Informationen findet und diese dann auch nie wieder vergisst. Die Neugier treibt uns dazu äußerst effektiv zu denken, und das Erfolgserlebnis beim finden der Information, also beim lernen, sorgt dafür, dass wir dieses nie wieder vergessen.
Unterstützt ein Schulbuch die Neugier nach neuem Wissen? Sollte ein Lehrer nicht eher dafür sorgen, dass die Kinder eine Inspiration finden und durch eigenes Interesse Informationen finden, die sie dann tatsächlich nie wieder vergessen?
Es gibt viele alternative Schulformen und Lehrkonzepte, die in die Richtung der Projektbezogenen Unterrichtsführung arbeiten. Und ich bin mir sicher, dass es noch ein viel wichtigeres Thema wird, die Zukunft des Lehrens zu überdenken. Denn die Gesellschaft ändert sich in eine Richtung, die die Schulen und Lehreinrichtungen viel mehr in den Mittelpunkt des alltäglichen Lebens von Kindern rückt. Die Eltern müssen immer länger und mehr arbeiten, die Kinder können daher nicht mehr von ihnen betreut werden. Wer übernimmt also in Zukunft den Teil der positiven Gefühle gegenüber dem was das Kind lernen soll?
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Reflexion der Gedanken dem Gehirn hilft, die Daten zu sortieren. So sollen Daten leichter mit einander verknüpft und somit länger im Kopf bleiben. Neben der Tatsache, dass es Kindern beigebracht werden muss, sich für Neues zu interessieren, wäre es auch von zunehmend größerer Bedeutung, jeden einzelnen Menschen darin zu unterstützen, sich selbst kennenzulernen, seine Grenzen zu erlernen und ihm damit zu helfen, reflektiert die Daten und Eindrücke zu ordnen.
Meiner Meinung nach übernehmen Einrichtungen diese Aufgabe, die jedes Individuum darin unterstützen, was tief in Ihnen lauert. das könnten Einrichtungen wie Sportvereine sein aber auch Musikinstrumente. Meiner Meinung nach ist es gar nicht von großer Bedeutung, ob diese Einrichtung genau das Fördert, das man selbst dann einmal erreichen oder verfolgen will, es ist einfach nur ein Baustein zum reflektieren seiner eigenen Person. Ich bezweifle sehr stark, dass neue Unterhaltungsmedien wie Fernehen oder Computerspiele einen solchen Effekt haben. Lernen Kinder durch „Kinderfilme“ im Fernsehen, sich selber kennenzulernen? Wenn selbst Filme im sogenannten „Kinderfernsehen“ zunehmend gewaltverherrlichende Informationen teilen, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Kinder ermutigt werden, sich für noch mehr Informationen zu interessieren.
Meiner Meinung nach hinken die Einrichtungen, die für das Wohlergehen und die Bildung von Kindern verantwortlich sind weit hinter der Entwicklung der Gesellschaft hinterher. Die neuen Techniken, die sicher bis zum Schulabschluss jeden Kindes wieder veraltet sind, bieten so viele Möglichkeiten, modern mit den Erkenntnissen der Forscher bezüglich des Lernens neu umzugehen, dass das „aktuelle“ Schulsystem sofort überarbeitet gehört.
Daher:

„Wenn du ein Intelligentes Kind haben willst, zeige ihm nicht, wie man rechnet und schreibt, sondern lehre ihm die Sehnsucht nach neuem Wissen!“

 

Bildquelle: http://www.jurastudium-info.de/wp-content/uploads/2012/03/wahnsinn-lernen.jpg