LIEBLINGSPRODUKT
Mein ökologisches Lieblingsprodukt ist Honig – um genauer zu sein, der Honig aus der Privatimkerei des Vaters meines Freundes.
Vorab: Wie entsteht eigentlich Honig?
Die Arbeiterbienen nehmen den sogenannten Nektar aus Blütenkelchen unterschiedlicher Pflanzenarten auf, wobei sich ein Fluggebiet über mehrere Kilometer erstrecken kann. Je nach Jahreszeit blühen natürlich verschiedene Pflanzen und davon ist der Geschmack, Geruch und die Farbe abhängig. Nach der Aufnahme des Nektars wird dieser im Honigmagen zu Honig umgewandelt, wieder erbrochen und schließlich in den Waben im Bienenstock gespeichert.

Foto: Michael Spakov
Mein Honigkonsum ist, schätze ich, überdurchschnittlich hoch. Der Tag beginnt mit einem Teelöffel Honig und einem halben Glas Wasser auf nüchternen Magen, direkt nach dem Aufstehen. Das ist sozusagen alte russische Familien-Tradition.
Der Honig entfaltet seine wohltuende Wirkung in mir gleich nach dem Verzehr. Er schmeckt einfach gut, vor allem der cremige, weiße Honig, der überwiegend aus Raps gewonnen wird. Aber vor allem tut es gut, dass die Verdauung leicht angeregt wird, sodass mir das später folgende Frühstück nicht schwer im Magen liegt. Der (Einfach-) Zucker im Honig ist für den Körper sofort verfügbar und kommt meinem niedrigen Blutdruck zugute.
Im Alltag verwende ich Honig vor allem als Ersatz des Zuckers aus dem Supermarkt. Aber nicht nur beim Backen oder für süße Speisen und Getränke kommt er zum Einsatz, sondern am liebsten zum Würzen verschiedenster Gerichte in Kombination mit Zitrone, Salz, Pfeffer und im Sommer mit frischer Petersilie, Minze oder Basilikum.

Foto: Michael Spakov
Es ist wohl bekannt, dass Honig bakterientötend und entzündungshemmend wirkt. Bei Erkältung, Husten o.Ä. ist Honig für mich die beste Medizin und auch auf Schürfwunden oder trockene Lippen trage ich eine dünne Schicht auf.
Honig wirkt sich auf noch sehr vieles mehr im Menschen positiv aus.
Auf den folgenden Links kannst du dir einen besseren Überblick verschaffen.
http://www.kinesiologie.cd/Lebenswerte/lebenswert11.html
http://www.honig-verband.de/index.php?id=283&language=1
Der Honig aus der Privatimkerei bringt natürlich einige nachhaltige Aspekte mit sich. Der Weg vom Bienenstock zum Konsumenten ist sehr kurz, sodass die mit den Transportwegen einhergehenden Umweltschäden wie Abgase minimal gehalten werden. Die Verpackungsproduktion erübrigt sich durch das Befüllen des Honigs in alte Einmachgläser o.Ä., die immer wiederverwendet werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Gewissheit über Zusammensetzung und Herstellung des Honigs. Zum Beispiel erhitzen die großen Hersteller den Honig um die Kristallisation, die ganz natürlich und für den Verbraucher völlig harmlos ist, zu verhindern bzw. hinauszuzögern und verursachen dadurch einen unnötigen Energieverbrauch. Außerdem werden immer wieder nicht zulässige Inhaltsstoffe, Etikettenschwindel o.Ä. aufgedeckt.
Einige Beispiele hierzu findest du unter folgendem Link:
https://www.test.de/Honig-Kein-reiner-Genuss-1167499-0/
Grundsätzlich weiß wohl jeder, dass der Erhalt der Bienen essentiell wichtig für die gesamte Menschheit ist, da sie einen großen Teil der Pflanzenwelt bestäuben – darunter ein Drittel unserer wichtigsten Nahrungsmittelpflanzen.
Der folgende Link fasst die aktuelle Situation der Bienenwelt zusammen, zeigt die Ursachen für das rasche Aussterben der Bienen auf und bringt Lösungsansätze näher:
https://secured.greenpeace.org/austria/de/aktivwerden/proteste/landwirtschaft/bienen/#panel2b
Abschließend noch ein kurzes Video, das die Folgen des Aussterbens der Bienen näher bringt.
http://kompakt.welt.de/resort/wissenschaft/6tsiubEt3Oowkusiyyq2EK/supermarkt-leer
GRÖSSTE VERSUCHUNG
Meine größte Versuchung ist wohl der Kaffee (und die Kippe) am morgen- nach dem Aufstehen, Wachwerden und Fertigmachen, kurz bevor ich aus dem Haus gehe. Es ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm, ein paar Minuten, in denen ich für mich bin und den Tagesablauf durchgehe.
Vor ein paar Monaten bin ich umgezogen und da ich noch keine Kaffeemaschine hatte, bin ich jeden morgen zum „heimischen“ Bäcker gelaufen. Mit der netten Dame hinter der Theke war ich schnell per du und ich freute mich, die kleine Backstube mit dem Kauf von Kaffee und gelegentlich Backwaren, zu unterstützten.
Und dann sah ich ein Angebot bei REWE. Eine Nescafe-Dolce-Gusto-De’Longhi-Piccolo-in-weiß-Kaffemaschine mit 8 Probierkapseln und einem 40€ Gutschein für den Nescafe Dolce Gusto Online-Store für alles in allem 39,90€. Mein Gedankengang war in etwa so: „Geil… und auch noch in weiß. Die Kapseln sind halt nicht so günstig aber das ist ja dann auch ein Grund den Kaffeeverzehr zu reduzieren.
Man soll schließlich mit Genuss Kaffee trinken und nicht andauernd einfach so. Außerdem muss ich dann nicht jeden morgen zum Bäcker laufen. Aber der arme Bäcker, dann fehle ich ihm als tägliche Kaffeekundin…“. Ich entschloss mich spontan die Maschine zu kaufen und mit dem Gutschein bestellte ich online sofort verschiedene Sorten aus dem Sortiment – welches in meinen Augen enorm groß ist.
Mit meinem Kauf bin ich grundsätzlich zufrieden. Die warmen Getränke sind heiß und der Geschmack ist wirklich gut. Für heiße Tage gibt es auch kalte Getränke wie Cappuccino Ice und sowieso ist für jeden Geschmack etwas dabei. Preislich liegt eine Packung im Online-Store mit 8 oder 16 Getränken (für einen Cappuccino o.Ä. verwendet man zwei Kapseln) bei 4,99€, sprich 62 bzw. 31 Cent pro Getränk und da ich keinen hohen Konsum habe bin ich bereit diesen Preis zu zahlen.
Negativer Kritikpunkt ist natürlich der viele Müll. Die Verpackung einer Produktsorte ist aus Papier, das ist noch in Ordnung. Die Kapseln an sich bestehen jedoch aus Kunststoff und Metall – eine Portionsverpackung aus Polypropylen, eine perforierte sowie eine Aluminiumfolie im Inneren und eine sogenannte Aromaversiegelung zum Verschließen des Inhalts.
Den Aufbau und die Kapseltechnologie kannst du unter dem folgenden Link einsehen:
https://www.dolce-gusto.de/DE/DGSystem/Pages/Kapseltechnologie.aspx
Nestlé sieht Nachhaltigkeit als einen Unternehmensgrundsatz. Das Unternehmen lege Wert auf eine verantwortungsvolle Ressourcenbeschaffung, Produktion, Distribution und umweltfreundliche Verpackung. In meinen Augen ist dies aber mehr oder weniger schwammig formuliert.
Eine ausführliche Zusammenfassung findest du unter:
http://www.nestle.de/verantwortung/qualitaetsinitiative/umwelt
Wie man die Kapseln recyclen kann, kannst du in dem folgenden Artikel nachlesen:
http://www.meingruenerpunktblog.de/kaffeekapseln/
Zusammenfassend muss ich sagen, dass die Kapseln in meinen Augen alles andere als nachhaltig sind. Es gibt zwar die Möglichkeit sie zu „recyclen“ aber der Prozess wird mit Sicherheit oft erst gar nicht vom Verbraucher eingeleitet, indem er die Kapseln nicht korrekt entsorgt. Die Argumentation, man könne die Kapseln recyclen und es werde kontinuierlich an umweltfreundlichen Lösungen gearbeitet, ist eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die Verwendung der besagten Materialien ist schlichtweg umweltschädlich – die Herstellung ist mit viel Energie verbunden und es bleibt eine große Menge an Hausmüll übrig.
Selbstcheck: Wie viel Müll produziere ich durch meinen Kaffeekonsum?
Die Verpackung einer Getränke-Sorte von Nestlé Dolce Gusto besteht aus Papier und wiegt 28g. Eine Kapsel (ohne Inhalt) wiegt 4,5g. Ich bevorzuge Cappuccino und verbrauche somit für ein Getränk zwei Kapseln, wodurch 9g Müll entsteht, der sich aus überwiegend Kunststoff und einem kleineren Teil Aluminium zusammensetzt.
Ich trinke jeden Morgen einen Cappuccino und rechne im Schnitt mit dem Verbrauch von vier weiteren Kapseln pro Woche für Besucher oder meinen Freund dazu.
Wenn ich mit einem Monat á vier Wochen rechne, komme ich auf folgendes Ergebnis:
18 Kapseln x 4,5g = 81g Müll/Woche
72 Kapseln x 4,5g = 324g Müll/Monat
864 Kapseln x 4,5g = 3888g Müll/Jahr
1 Verpackung á 28g beinhaltet 16 Kapseln, demnach ergibt sich folgendes:
864 Kapseln / 16 Kapseln = 54 Verpackungen/Jahr
54 Verpackungen x 28g = 1512g Papiermüll/Jahr
Ich produziere also über 5kg Müll im Jahr – und das nur durch meinen Kaffeekonsum!
Fotos des GRÖSSTE VERSUCHUNG Artikels: Maria Weber