Unterwegs Sein
In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viele Möglichkeit, sich weitgehend uneingeschränkt fortzubewegen. Der Gebrauch von Autos, Bussen, Bahnen und Flugzeugen, wird von uns fast schon als normal und selbstverständlich betrachtet. Was das Thema Mobilität angeht, leben wir in einem der einflussreichsten und bedeutensten Länder der Welt. Deutschland – Das Autoland, welches weltweit am meißten Autos exportiert und wegen des nicht vorhandenen Tempolimits auf Autobahnen sogar im Ausland dafür bekannt ist. Die Gesamtzahl aller Fahrzeuge in Deutschalnd beläuft sich auf 61,5 Millionen. Unterwegs zu sein, mobil und somit „frei“ zu sein, gilt als Inbegriff des modernen, unabhängigen Lebensstils der westlichen Kultur. Spontane Treffen mit Freunden, reisen oder die tägliche Fahrt zur Arbeit, die Möglichkeiten der individuellen Fortbewegung werden umfassend genutzt. Das PKW hat dabei eine sehr große Bedeutung für uns eingenommen und dient dabei oftmals mehr als nur zur reinen Fortbewegung. Ein großer Geländewagen strahlt zum Beispiel soziales Prestige und einen gewissen Status aus, genauso wie Sicherheit und Macht im Straßenverkehr und ein hoher Fahrkomfort vermittelt wird. Enorm hohe CO2 Emissionen von derartigen Fahrzeugen, stellen jedoch das Verantwortungsbewußtsein der Nutzer in Frage. Die Nachfrage nach Mobilität steigt stätig, während sich die Verknappung der Ressourcen mehr und mehr zuspitzt. 20 % der globalen CO2 Emissionen enstehen durch die Belastungen im Straßenverkehr, in Deutschland werden 99,4 % aller Fahrzeuge mit Otto- oder Dieselmotoren betrieben. Um weiterhin unterwegs zu sein und Mobilität genießen zu dürfen, nehmen wir vom Verkehrsstau und Unfällen, bis hin zu Smogbelastung in Innenstädten und der Zerstörung der Natur bereits viel in Kauf.
Ein Umdenken was neue Mobilitätskonzepte und Technologien angeht ist ebenso dringend erforderlich, wie die Entwicklung von neuen intelligenten Vekehrsleitsystemen und Materialien. Gegenwärtig werden aber bisher nur traditionelle Varianten „umweltfreundlicher“ gestaltet. An der Optimierung des Wirkungsgrades von Verbrennungsmotoren wird geforscht, dieser beträgt derzeit 30 %, ein Elektromotor erreicht 97%. Elektroautos weisen aber noch Schwächen im Bereich der Energiespeicherung, bzw. Batterie auf und sind daher noch sehr teuer. Die Nutzung von Biotreibstoffen ist auch nicht grundsätzlich der Nutzung von fossilen Treibstoffen vorzuziehen, die Herstellungsumstände sind dabei entscheident. Wie lange klassische Verbrennungsmotoren noch das Bild unserer Straßen prägen werden, bleibt vorerst unklar. Die Politik hat ein großes Interesse an der Förderung nachhaltiger Mobilitätskonzepte, im Hinblick auf die Führung im Markt der Elektromobilität. Die Tourismus und Automobilbranche wird in den nächsten Jahren einen starken Zuwachs erhalten, ebenso wie die zivile Luftfahrt und die zunehmende Besiedlung der Städte. Das Unterwegs sein wird in Zukunft noch intensiver praktiziert.
Ideen und Ansätze zur Reduzierung der Emissionen sind vorhanden, man muss diese nur häufiger für sich persönlich in Anspruch nehmen. Die Investition und Nutzung von Fahrrädern wird den „modernen“ Mensch ausmachen, besonders in überfüllten Städten. Der enorme Anstieg von Berufspendlern in Städten, wird neben einem Umdenken im Mobilitätswesen auch architektonische Fragen in der Stadtbesiedlung zu lösen haben. Das unterwegs sein hat in meinem Leben einen großen Stellenwert eingenommen, was schon allein an meinen Wohnort in Darmstadt liegt und ich regelmäßig in meine Heimat nach Bielefeld fahre. Hinzu kommt, dass ich viele Freunde in anderen Städten habe und es sehr mag unterwegs zu sein, bzw. zu reisen. Weil ich kein eigenes Auto besitze, nutze ich während des Semester ausschließlich das Angebot des ÖPNV und fahre Rad. Wenn ich innerhalb Deutschlands unterwegs sein will nutze ich das Angebot von Fahrgemeinschaften. Hierbei kann man bei seiner Reiseplanung einen Beitrag zur Entlastung der Straßen leisten und wird zu kulanten Preisen befördert. Mit Fahrgemeinschaften unterwegs zu sein klappt in den meißten Fällen auch sehr gut. Kombiniert mit meinem RMV- Studienticket kann ich verschiedene Städte als Abfahrtsorte auswählen, was das Angebot an Mitfahrgelegenheiten erhöht und man somit nicht nur von dem Angebot einer Stadt abhängig ist.
Das Fahrrad ist meiner Meinung nach sehr gut als Fortbewegungsmittel in Darmstadt geeignet, vor allem zur wärmeren Jahreszeit. Unsere WG liegt zentral gelegen,mit dem Fahrrad läßt sich alles gut erreichen. In wenigen besonderen Situationen, die oftmals mit der Besorgung oder dem Einkauf von schweren oder sprerrigen Gegenständen zu tun hatten, war die Verwendung eines Autos erforderlich. Ansonsten habe ich mich mittlerweile völlig an ein autoloses Dasein in Darmstadt gewöhnt, und dies obwohl ich jahrelang ein eigenes Auto besaß. Ich behaupte zu sagen, daß sich paradoxerweise aus genau dieser Haltung für mich folgendes Verhalten ergibt: Wenn man selbst längere Zeit nicht hinter dem Steuer gesesssen hat oder länger nicht unterwegs gewesen ist, neigt man zu eher nicht nachhaltigem Verhalten. Die Verlockung von spontanen, eher unnötigen Autofahrten bei Gelegenheit oder die Buchung einer günstigen erscheinenden Flugreise, ist oftmals sehr groß. Ich selbst liebe das Reisen und bin in den letzten zwei Jahren drei mal in eine fremdes Land gefolgen, hierbei habe nie eine freiwillige Flugsteuer abgegeben und den Flug bereits frühzeitig zu einem niedrigen Preis im Internet gebucht. Das Fliegen zu niedrigen Preisen begrüße ich generell, obwohl ich mir über die dauerhafte Belastung der Umwelt bewußt bin. Als Reisender, der ein oder zwei mal jährlich eine Flugreise in ein weit entferntes Land antritt, mache ich mir keine Vorwürfe. Schlimmer finde ich die täglich stattfindenden Inlandsflüge. Weil ich selbst auf das gesamte Spektrum der nachhaltigen Mobilität zurückgreife (Bus, Bahn, MFG), kaum Auto und viel Fahrrad fahre und zu Fuss gehe, gibt es zur Zeit für mich kein Anlass mein Verhalten zu überdenken oder zu ändern. Wie erwähnt, genieße ich die „Freiheit“, unterwegs zu sein wann und wie es mir passt, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt. Häufiger aufs unterwegs sein zu verzichten und sich mehr mit virtuellen Konferenzen begnügen, würde für mich nicht in Frage kommen. Die Erinnerungen und Erlebinsse, sind für mich dann nachhaltig, wenn sie nicht über einen Laptop oder Computer stattgefunden haben.