Mein ökologisches Lieblingsprodukt ist mein Holzkleiderschrank aus dem Jahr 1870. Der Schrank ist nach altbewährter Bauart klassischer Bauernschränke aus dem Weichholz der Fichten, Tannen und Kiefern gefertigt. Besonders gut gefällt mir die Konstruktionsweise dieser alten Schränke, die einen häufigen Auf- und Abbau ermöglicht. In den Sockel, der bis unter die Türen reicht, werden die Seitenwände, die Rückwand und die Türscharniere eingesteckt. Anschließend wird das Oberteil aufgesteckt. Der Trick liegt in den vier Hartholzkeilen die anschließend im Innern des Schrankes aufgesteckt werden. Diese Keile verbinden alle Bauteile fest miteinander und machen Schrauben überflüssig. Und allein diesem System und den verwendeten, auf ihren jeweiligen Einsatzzweck abgestimmten, lange haltbaren Hölzern ist es zu verdanken, dass mein Schrank heute, knapp 150 Jahre nach seiner Herstellung noch immer seine Funktion auf hervorragende Art und Weise erfüllt, jede Menge Schränke überflüssig gemacht und damit Ressourcen gespart hat.
Meine größte unökologische Versuchung ist die heiße Dusche früh am Morgen, nach dem Sport oder einem langen, anstrengenden Tag. Das Problem dabei ist nicht der Wasserverbrauch, der hält sich bei mir meistens in Grenzen, da ich darauf achte nicht allzu lange zu duschen. Das Problem ist die dabei entstehende Feuchtigkeit, die das gesamte Bad im Nebel versinken lässt. Mein Bad ist leider sehr klein, noch kleiner und vor allem nur minimal zu öffnen ist allerdings das Badfenster. Und an einen Abzug hat leider auch keiner gedacht, weshalb die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, um Schimmel zu verhindern, das Entfeuchten mittels elektrischem Luftentfeuchter ist. Der läuft nach einmal Duschen gut eine halbe Stunde, um das Bad wieder auf ein normales Luftfeuchtigkeitsniveau zu bringen und verbraucht dabei eine Menge Strom. Mittlerweile habe ich mir kaltes Duschen angewöhnt, aber jetzt wirds auch schon wieder Winter…