Lieblingsprodukt – kalte Dusche/Versuchung – Fernreisen

jake_stangel__U4A3393-Edit_2048©Jake Stangel

Mein ökologisches Lieblingsprodukt ist die kalte Dusche.

Es gibt morgens nichts besseres als den Wasserhahn bis zum Anschlag nach rechts zu drehen und die kühle Erfrischung zu geniessen. Für Laien hört sich das vielleicht nach Selbstgeißelung an, doch eine kalte Dusche entspannt, bringt Energie und stärkt den Körper. Ich dusche schon seit Jahren kalt. Morgens, Abends, nach dem Sport, im Winter. Immer. Umso kälter, umso besser.

Die kalte Dusche hat dabei neben der Energieersparnis noch viele weitere Vorteile. Laut einer  Studie der University of Virginia, stimuliert eine Dusche mit kaltem Wasser jenen Gehirnbereich, der für unser Glück zuständig ist. Ein weiterer Vorteil liegt sicherlich in der Stärkung des Immunsystems. Ausserdem fällt eine kalte Dusche im Schnitt sicherlich kürzer aus als eine Warme, was dem eigenen Wasserverbrauch sicherlich zu Gute kommt.

Was schon für die Spartaner gut war, kann für uns nicht schlecht sein. Also ab morgen: Kalt Duschen!

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©Ramon Haindl

Meine grösste unökologischste Leidenschaft sind Fernreisen.

Ich fliege seit Jahren in meinen Semesterferien für mindestens zwei Monate in den Urlaub. Meistens so weit weg wie nur möglich. Bisher habe ich mich kaum mit den ökologischen Auswirkungen meiner Sucht auseinandergesetzt. Im Folgenden möchte ich aber meine letzte Reise rückblickend mit Hilfe von Atmosfair, einem Portal für Klimaschutz auswerten:

Der Hin und Rückflug von Frankfurt nach Jakarta, Indonesien hat eine Klimawirkung von 8.586 kg CO2 pro Person. Das Portal Atmosfair schlägt dabei einen Kompensationsbetrag von 198 Euro vor. Von Jakarta flog ich auf einen kurzen Abstecher nach Krabi in Thailand, was CO2 Emissionen von immerhin 2.729 kg zur Folge hatte. Mit 63 Euro könnte ich mir hier ein reines Gewissen kaufen. Von Krabi ging es wieder über Jakarta nach Denpasar in Bali: 1854 kg CO2. 43 Euro Kompensationsbetrag. Nach einer Woche floh ich vor dem Monsun in Indonesien und flog nochmals von Denpasar nach Bangkok. Hier hatte ich nochmals 2.489 kg CO2 zu verantworten. Der Kompensationsbetrag hier wären 58 Euro gewesen. In Thailand selbst flog ich von Bangkok nach Chiang Mai: 575 kg CO2. 14 Euro Kompensationsbetrag.
Von Thailand ging es dann nochmals für einen kurzen Abstecher nach Malaysia. Der Flug von Krabi nach Kuala Lumpur hatte dabei eine Klimawirkung von 550 kg CO2. Der Kompensationsbetrag wäre mit 13 Euro ein Schnäppchen gewesen. Da ich meinen Rückflug in Jakarta antreten musste, buchte ich einen letzten Flug von Kuala Lumpur nach Indonesien, welcher nochmals mit 1041 kg CO2 zu Buche schlug. 24 Euro wären hier fällig gewesen.
Insgesamt komme ich während meiner achtwöchigen Reise auf 17824 kg CO2.

Im Vergleich verbraucht ein Kühlschrank bei durchschnittlichem Strommix 100kg CO2 pro Jahr. Ich habe demnach das 178-fache an CO2 Emissionen zu verantworten (und das in einem sechstel der Zeit …). Um die Auswirkungen des Klimawandels in verträglichen Grenzen zu halten, bleibt laut der weltweiten Staatengemeinschaft jedem Menschen auf dieser Erde ein klimaverträglicher Ausstoss von im Durschnitt jährlich rund 2300 kg CO2. Bei meinen knapp 18000 kg, die ich nur „just for fun“ und nicht im Zuge einer lebensnotwendigen Grundversorgung erreicht habe, kann man nur von grober Rücksichtslosigkeit sprechen … kann man nur von grober Rücksichtslosigkeit sprechen …