Was bedeutet eigentlich versichern? Laut Duden ist versichern ein schwaches Verb und kommt relativ häufig in der deutschen Umgangssprache vor. Es bedeutet aber auch jemandem zu sagen, dass er mit Sicherheit auf etwas zählen kann, jemandem sozusagen die Gewissheit über etwas geben. Man kann sich aber auch Gewissheit und Sicherheit über etwas verschaffen, prüfen, ob man auf jemanden zählen kann. Die meisten Menschen verbinden mit dem Wort versichern, dass sie für sich oder jemanden anderen eine Versicherung abschließen oder jemandem Versicherungsschutz geben.
Versichern war für mich immer ein großer und unerreichbarer Begriff, da ich den ganzen Bürokratenkram, der damit verbunden war eh nicht verstanden habe und es mich auch nicht interessiert hat. Außerdem war ich damit immer heillos überfordert, da die Angebote mich erschlagen haben. Na ja, aber irgendwann muss man in den sauren Apfel beißen, spätestens mit achtzehn, wenn man volljährig wird und man die Verantwortung für sich alleine tragen muss. Am Anfang war ich äußert skeptisch was das Thema betrifft und es hat lange gedauert, ehe ich Vertrauen zu dem Menschen auf der anderen Seite aufbauen konnte. Ich habe angefangen selber zu recherchieren und mich über die Versicherungen zu informieren, die für mich infrage kommen könnten. Gar nicht so einfach und immer noch ein heikles Thema für mich, aber immerhin weiß ich nun, um was es geht. Bis heute weiß ich nicht, ob der Mensch, der mir da gegenübersitzt nur Profit aus mir schlagen möchte oder wirklich darin interessiert ist mich gut und ausreichend zu versichern. Nun ja, ich hoffe mal das beste.
In versichern steckt das Wort „sichern“. Und jeder Mensch hat das Grundbedürfnis nach Sicherheit, auch wenn es ihm nicht immer bewusst ist oder er es nicht zugeben will. Es sollte selbstverständlich sein, dass sich in Deutschland jeder Mensch nach seinen eigenen Bedingungen versichern kann. So gut, wie es eben geht. Das heißt aber nicht, dass man gleich alle Versicherungen abschließen muss, die es gibt. Lasst euch ja nichts aufschwatzen, wovon ihr nicht selber überzeugt seid, dass ihr es braucht. Schließlich muss man individuell für sich selbst entscheiden, was für einen am besten geeignet ist. Bei der Masse an Versicherung ist das immer mit einer großen Entscheidungsschwierigkeit verbunden. Zu welcher Versicherung gehe ich? Wem vertraue ich mein Geld an? Und was passiert mit meinem Geld? Bin ich damit wirklich gut genug versichert, wenn mir tatsächlich etwas passieren sollte?
Ein Grundstock an Versicherungen den eigentlich jeder haben sollte sind z. B. die Krankenversicherung oder die Haftpflichtversicherung. Klar ist auch, dass sich wohlhabende Menschen mehr Versicherungen leisten können und dies auch tun. Immerhin haben sie auch mehr Angst um ihren teuren Besitz. Denn den könnten sie jederzeit verlieren. Damit das nicht passiert, versuchen sie sich durch möglichst viele Versicherungen zu schützen.
Und dann gibt es da noch die Versicherungen, die nicht jedem bewusst sind, weil er sie noch nie in Anspruch nehmen musste. Auch diese Sicherheiten sind sehr wichtig und unter anderem manchmal auch ausschlaggebend für unsere Existenz. Es ist die Versicherung, die Hilfe vom Staat, falls etwas passiert oder wir nicht alleine zurechtkommen. Darunter fällt z. B. das Arbeitslosengeld, das Elterngeld, das Kindergeld, die Hilfe für Familien vom Jugendamt, Zuschüsse wie z. B. das Wohngeld, BAfög, die Berufsausbildungsbeihilfe, das Pflegegeld, etc … . Denn so steht es ja auch im Grundgesetz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Das Gefühl von Sicherheit in der Familie. Dieses Gefühl sollte jeder kennen dürfen. Denn für unsere Entwicklung ist dies unheimlich wichtig. Wir lernen zu vertrauen und fühlen uns sicher. Die Familie fängt einen auf, wenn etwas passiert ist und gibt uns Halt, falls man nicht mehr weiter weiß und vor schwierigen Entscheidungen steht. Es sind die emotionalen Bindungen, die damit verbunden sind und die uns Sicherheit geben. Wir haben Vertrauen zu diesen Menschen und das schon seid unserer Kindheit. Es sollte Gewissheit sein, dass die Familie zusammenhält und das jeder für den anderen da ist. Diese Versicherung ist auch eine der unbewussten Versicherungen, da es für manche Menschen nicht selbstverständlich ist diese Sicherheit zu haben. Und für diejenigen, die diese Sicherheit haben ist es schon fast zu selbstverständlich, sodass sie vergessen haben, dass sie existiert.
Fazit: Am Ende muss jeder für sich selber entscheiden, welche Versicherung er in Anspruch nimmt. Das gilt sowohl für die gesetzlichen Versicherungen, als auch für die Sicherheit in der Familie. Ein Risiko wird immer bleiben, denn man kann sich nicht gegen alles versichern.
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