Abhängig vom jeweiligem Kulturkreis wird an unterschiedlichen Orten geschlafen. Manche Menschen schlafen direkt auf dem Boden, andere auf Tüchern oder Matratzen, wieder andere auf Podesten oder in Betten. Einige verwenden Leinentücher, Bettdecken, Wolldecken oder ganz normale Kissen. Wie und wohin man sich legt wird hauptsächlich durch Klima, soziales Umfeld und Lebensverhältnisse bestimmt. In manchen Kulturen ist es selbstverständlich mit einer anderen Person, mehreren Personen oder auch mit Haustieren zu schlafen. Welche Personen zu diesen Schlafgruppen in Frage kommen ist je nach Region anders. Es können zum einen Familienmitglieder, Ehepartner, Kinder, Geschwister, Kinder bestimmten Alters oder Geschlechts, Freunde oder Personen mit einer bestimmten sozialen Stellung sein. In manchen Ländern, zum Beispiel in Indien, ist es durchaus üblich auf öffentlichen Plätzen zu schlafen.
In den westlichen Ländern schlafen Menschen entweder allein oder als Paar in Schlafzimmern. Kleinere oder gleichgeschlechtliche Kinder teilen sich sehr oft zumindest am Anfang ein gemeinsames Kinderzimmer. Am gängigsten teilt man sich das Bett mit einer nahestehenden Person oder dem Ehepartner. Vereinzelt und meist im hohen Alter haben jedoch einige Paare getrennte Betten oder getrennte Schlafräume. Ein Neugeborenes Kind oder Kleinkind hat meistens zwar ein eigenes Bett, schläft aber unter Umständen regelmäßig mit den Eltern im Bett. Meist ist Schlafen eine private und intime Angelegenheit, zu der man sich in seine eigenen Wände zurückzieht.
Siesta
Die Siesta (dt. „Mittagsruhe, Mittagsschlaf, Nickerchen“) ist der in Spanien weit verbreitete traditionelle Mittagsschlaf. Ab 14 Uhr wird dort meistens zu Mittag gegessen und die anschließende Siesta kann durchaus über 2 Stunden gehen, bis etwa 17/18 Uhr. Dieser Mittagsschlaf ist auch weit verbreitet in anderen südlicheren Ländern Europas wie Italien oder Griechenland. Nach wie vor passen sich viele kleinere Unternehmen in Spanien an und schließen zwischen 14 und 17 Uhr. In dieser langen Pause können die Angestellten nach Hause fahren um etwas zu essen und um anschließend ihre Siesta zu halten. Jedoch sind diese großen Mittagspausen nur noch selten in Firmen zu finden, viele Unternehmen haben sich an zentraleuropäischen Standards einer kurzen Pause angepasst. In Folge der Wirtschaftskrise 2012 wurde schaffte die spanische Regierung die Schließungszeit von Geschäften während der Siesta kurzzeitig ab. Mit längeren Öffnungszeiten sollten die Umsätze im Einzelhandel und in Tourismuszentren erhöht werden.
Japan–Inemuri
Schlafzimmer, wie wir sie kennen, sind in Japan nicht sehr verbreitet. Die traditionelle japanische Bauweise sah keinen Raum vor, der ausschließlich dem Schlafen vorbehalten war. Stattdessen gab es in der Regel ein Zimmer, in dem die Familie oder zumindest die Mutter mit den Kindern auf Futon schlief, die abends auf den Boden gelegt und morgens zunächst ausgeschüttelt oder aufgehängt und schließlich zusammengerollt aufbewahrt wurden. Der Inemuri (dt. „anwesend sein und schlafen“) eine gesellschaftlich anerkannte Form des Nickerchens in der Öffentlichkeit. Beim Inemuri schlafen die Japaner so leicht, dass sie zumindest ihre Umgebung noch teilweise wahrnehmen um beispielsweise an der richtigen Haltestelle aus der Bahn auszusteigen. Kulturell betrachtet ist der Inemuri eine Besonderheit. In westlichen Ländern gelten Menschen die tagsüber schlafen als faul und Arbeitsverweigerer, weile sie im Schlaf nichts leisten. In Japan wiederum gilt ist ein Schlaf am Tag ein Leistungsnachweis für jemanden der am Tag sehr viel gearbeitet hat und sich nun ein Nickerchen verdient hat. Der Zeitpunkt des Aufwachens stellt für die Japaner traditionell den Übergang vom privaten zum gesellschaftlichen Leben dar. Da es für Japaner einerseits sehr wichtig ist, ein Teil der Gemeinschaft zu sein, und andererseits möglichst viel Zeit für Arbeit und andere Tätigkeiten die der Gesellschaft zugute kommen, zur Verfügung zu haben, wird großer Wert aufs frühe Aufstehen gelegt. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt es beim Inemuri einige Regeln einzuhalten, um sich vor anderen nicht zu blamieren. Beispielsweise darf man nicht schnarchen, sabbern und auf gar keinen Fall mit dem Kopf an der Schulter des Nachbarn anlehnen.
http://www.zeit.de/2010/44/Schlafkultur
http://www.matratzenverband.de/Verbraucherportal/Der+Schlaf/Schlafkultur/Schlaf+und+Kultur/
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2010-10/schlaf-kultur-geschichtehttp://www.taz.de/!5197990/