Ökologie und Produktion – ein ungleiches Paar
Was verstehen wir unter Ökologie und Produktion?
Ökologie wird als Teilgebiet der Biologie definiert. Sie befasst sich mit dem Verhältnis und den Wechselbeziehungen der belebten und unbelebten Welt. Dazu gehören die Lebewesen und das Klima, Boden, Wasser und Luft. Zudem beinhaltet der Begriff Ökologie auch die Analyse der Umweltbeziehungen von Entitäten wie zum Beispiel menschliche Gesellschaften oder Städte. Die Gemeinschaft aus Lebewesen unterschiedlichster Art und ihrer unbelebten Umwelt bilden zusammen ein Ökosystem.
Produktion ist ein Prozess, den der Mensch als Produzent vorantreibt. Mittels Arbeit und unter Energieaufwand wird eine Transformation von Werkstoffen vorgenommen. Die Werkstoffe sind natürlich vorkommende oder bereits teilproduzierte Ausgangsstoffe, die zu neuen Wirtschafts- oder Gebrauchsgütern hergestellt werden. Die Deckung menschlicher Bedürfnisse ist sozusagen das Hervorrufen der Notwendigkeit von Produktion, denn seit Menschen existieren, haben sie Bedürfnisse und konsumieren um ihre Bedürfnisse zu stillen. Industrie, Handwerk, Land- und Forstwirtschaft oder Bergbau sind die Orte der großen Kette der Produktion. Dort werden letztendlich entweder Ressourcen zur weiteren Herstellung verarbeitet, oder die Endprodukte für den Verbrauch produziert.
Wie sieht Produktion aus, wenn man es aus der Sicht der Ökologie betrachtet?
Die Geschichte der Produktion und der Industrie hat gezeigt, dass seit dem Aufkommen der Industriellen Revolution ein großer Missstand zwischen Umwelt und Industrie herrscht. Manche Tiere wurden so lange gejagt, bis sie ausgestorben sind. Wenn die bebauten Böden nichts mehr hergaben, zogen die Bauern weiter und machten neues Land für den Ackerbau urbar. Ganze Landstriche wurden für Bau- und Brennholz gerodet. In Flüsse und Meere wurden ungeklärte Abwässer eingeleitet, Chemikalien haben die Gewässer verseucht, und die Luft wurde durch Abgase verpestet. Bis heute hat sich an dieser Situation nur spärlich etwas geändert. Durch Umweltauflagen und EU-Richtlinien wurden viele Missstände in Deutschland auf ein erträgliches Maß beschränkt, doch wie sieht es in Ländern aus, in denen es diese Richtlinien nicht gibt?
Ein gutes Beispiel, welches jeder schon einmal gesehen hat, ist die Luftverschmutzung in China, Shanghai. China ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften und gehört mit dem zweitgrößten Bruttoinlandsprodukt zu einem der größten Produzenten der Welt. Die Verantwortung eines solchen Landes gegenüber der Umwelt ist enorm, weil es durch das Ausstoßen, von Emissionen ein Problem fördert welches uns alle betrifft – den Klimawandel.
Nicht nur die Emissionen sind ein Manko der Produktion , auch der Abfall ist ein Thema an dem keiner mehr vorbei kommt, ob Zuhause mit den Verpackungen der Konsumgüter, oder in der Industrie mit den anfallenden Überbleibseln der Herstellung. Das Material spielt hierbei eine große Rolle. Ein allzu gutes Beispiel ist der Kunststoff oder auch Plastik genannt. Wir alle haben derzeit eine gewisse Menge an Plastik in unserem Organismus. Es gelangt über unsere Nahrung oder über die Verpackung in der unsere Nahrung eingepackt war in unseren Körper.
Die Ansammlung von Plastikmüll in den Ozeanen ist dabei das Paradebeispiel. Schwimmt der Plastikmüll lange genug im Meer, löst er sich zu Mikroplastik auf und gelangt früher oder später in unsere Nahrung.
Die moderne Produktion zeigt allerdings auch Ansätze von Umweltbewussteren verhalten. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „Cradle-to-Cradle“-Bewegung, zu Deutsch „von der Wiege zur Wiege“. Bei dieser besonderen Denkweise geht es hauptsächlich darum , die für die Produktion benötigten Materialien in einen geschlossenen Kreislauf zu übernehmen. Es sollen nicht länger die ausrangierten Produkte unter hohem Energieaufwand entsorgt werden, sondern als Rohstoffe in einen Produktionskreislauf eingeführt werden. Ziel ist es dabei in der Produktion eine größtmögliche Ökoeffizienz zu erzielen – weniger Ressourceneinsatz, weniger Materialverschwendung, Vermeidung von Schadstoffen und Senkung des Energieaufwands.
Das Produktdesign als solches hat maßgeblich mit der Nachhaltigkeit eines jeden Produkts zu tun. Nicht nur in der Produktion selbst oder beim Fertigungsprozess, sondern schon beim Gestalten des Produkts, kann großen Einfluss auf Ressourcenschonung und Vermeidung von Abfall genommen werden. Das sogenannte „Ecodesign“ ist ein weiteres Beispiel für umweltfreundlichere Herstellung von Produkten. Die ökologische Gestaltung, auch „sustainable Design“ genannt, orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Hierbei soll ein Produkt nicht nur möglichst effizient in Material und Energieausbeute sein, sondern auch langlebig und recyclebar. Das Design wird bewusst für den späteren Fertigungsprozess optimiert, sodass nicht zum Zweck einer außergewöhnlichen Form eine höhere Materialverschwendung in Kauf genommen wird.
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Plastik über alles – Verwendung, Folgen und Alternativen