VERPACKUNG
PACKAGING
Nahezu jedes Produkt auf dem Markt erscheint in einer Verpackung. Hierbei differenziert man zwischen verschiedenen Typen. Verpackungen umhüllen und bewahren, sie definieren und informieren, sie profilieren und identifizieren. Jedoch ist es Hersteller-bedingt in wie weit die Verpackung umweltschädlich, nachhaltig oder gar natürlich ist. Eine Verpackung, welche das Gut nicht ausreichend schützt, ist ökologisch gesehen eine fragwürdige Aussage. Denn der zu bewahrende Inhalt besteht fast immer aus einem ungleich höheren Ressourcen- und Energiewert, als das schützende Material. Demnach ist die Verpackung kein Selbstzweck, vielmehr ist sie ein notwendiges Hilfsmittel. Zudem ist jeder Verpackungsentscheid auch ein Logistikentscheid, denn die Verpackung kann über den Kauf eines Produktes entscheiden, da oftmals Waren erst durch ihren Schutz oder den Tragecomfort transportierbar sind.
Mit einem derartig großen Spektrum an Einsatzmöglichkeiten, unterscheiden sich die Qualitäten massiv.Sowohl in der Auswirkung auf die Umwelt, als auch die des Nutzers im gewissenhaften Umgang. Der weltweite Plastikonsum wächst Jahr für Jahr um Millionen Tonnen. Und Millionen dieser Tonnen gelangen wiederum jedes Jahr in die Umwelt. In den Ozeanen gibt es seit einigen Jahren riesige Plastikmüllstrudel in Größendimensionen Europas. Dazu kommt Mikroplastik in Flüssen, Seen und Meeren. Denn laut des deutschen Umweltbundesamtes sind es bis zu 17 Millionen Tonnen Abfall die 2013 anfielen und ein Großteil findet irgendwann den Weg in die Natur. Jährlich steigend.
Viele unter uns sind sich dieser Problematik bewusst, denn die Verpackungen und der daraus resultierende Müll sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Dennoch besteht eine riesige Diskrepanz zwischen jenen, die informiert sind und denen, die ihr Wissen umsetzen. Den eigenen Lebensstil danach auszurichten, möglichst wenig Verpackung bzw. Müll zu produzieren hat sich unter dem Titel “Zero Waste” zu einem gesellschaftlichen Trend entwickelt. Sich die Suche nach Alternativen zu den klassischen Konsumoptionen zur Aufgabe machen ist jedoch leichter gesagt als getan. Um nachhaltig mehr Unterstützer zu finden, dauert es Jahre und braucht gute Konzepte.
UNVERPACKT
Das “Unverpackt-Konzept” ist danach ausgerichtet, bestmöglich Plastikverpackungen einzusparen. Die zu kaufenden Waren, werde in großen Mengen (zwischen 15 und 40 Kilo) geliefert. Durch ein spezielles Spendersystem, in Fässern und Gläsern, wird der Zugang angeboten. Aus diesen können die Kunden die Menge und Stückzahl ihrer Wahl in mitgebrachten Behältnissen, wie Einmachgläsern, Stoffbeutel und Kisten, füllen.
Deren Leergewicht wird vor dem Einkauf gewogen und später an der Kasse abgezogen. Für Spontaneinkäufe sollen verschiedene Behälter im Laden zur Verfügung stehen. Bei den angebotenen Produkten, unter anderem Müsli, Teigwaren, Nüsse, diverse Backzutaten, saisonales Obst und Gemüse, aber auch Putzmittel und Pflegeprodukte handelt es sich um Waren mit gut zu ersetzenden Verpackungsmöglichkeiten.
Ein paar Einbüßungen muss der Kunde jedoch in Kauf nehmen. Jeglicher Markenfetischismus muss abgelegt werden. Zudem ist das Sortiment mit ca. 350-400 Produkten sehr überschaubar. Stichhaltige Ergebnisse lassen sich jedoch erst in einigen Monaten betrachten. In Kombination mit nachhaltigen Produkten und Verpackungen aus fairem Handel, könnte das “Unverpackt-Konzept” dennoch eine vernünftige Alternative zum klassischen Supermarktbesuch schaffen.
EDEKA-STUDIE
Ein weiteres Projekt, welches ein weitaus größeren Einfluss auf unser Kaufverhalten haben könnte ist die laufende Studie, die die Supermarktkette EDEKA zur Zeit voran treibt. Hierfür versucht der Konzern den “Unverpackt-Trend” aus den kleinen Läden in den klassischen Supermarkt zu holen. Die Idee, Waren ohne zusätzliche Plastikverpackungen direkt an die Kunden zu bringen. In mitgebrachten Aufbewahrungsboxen, soll der Kunde bequem die gewünschte Ware unterbringen können.
Bis jetzt wurden die Marktbereiche um Fleisch- und Wursttheke genauer geprüft und es hat sich gezeigt, dass der Umgang mit Kunden und deren Produkten schnell einen Verstoß gegen die Hygienevorschriften mit sich bringt. Aus diesem Grund wurde zu Beginn des Jahres eine Hygiene-Schleuse eingeführt, die mit dem Prinzip des desinfizierenden UV-Lichtes sämtliche Keime beim Austausch der Ware abtöten soll. Diese Maßnahme ist jedoch sehr aufwendig, da die Desinfektion bis zu einer Minute dauern kann und die Anschaffungskosten enorm sind.
Ein weitaus simplerer Entwurf ist die Umgehung des direkten Kontaktes. So stellt der Kunde die Mehrwegbox auf ein Tablett, dieses wird hinter der Theke befüllt und anschließend dem Kunden gereicht. Damit würden die besthenden Hygienevorschriften eingehalten werden, da der Mitarbeiter nicht anfassen und im Hygienebereich hinter der Theke abstellen darf.
Beide Ansätze bringen eine positive Bewegung in das bisherige Kaufverhalten unserer Gesellschaft, welches bedenklich ist und Alternativen braucht.
QUELLEN
http://www.faz.net/aktuell/stil/original-unverpackt-berlin-auch-in-der-praxis-erfolg-13165703.html
https://utopia.de/frischetheke-mehrweg-boxen-17787/
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