Buttrig- weich, leicht nusszig im Geschmack, vielfältig in der Küche einsetzbar und so gesund. Avocados gelten wegen ihrer reichlich ungesättigten Fettsäuren, Folsäure, Niacin, Vitamin E Kalium und zahlreichen Aminosäuren als Superfood und sind nicht nur für Vagner und Vegetarier in den letzten Jahren ein beliebtes Nahrungsmittel geworden.
Aus den Supermärkten ist sie schon lange nicht mehr wegzudenken und die Verlockung ist groß einfach zuzugreifen. Schließlich tut man damit seinem Körper ja etwas gutes und es schmeckt! Doch sobald man um die soziale und ökologische Bilanz dieser Frucht weiß, bekommt das tolle Geschmackserlebnis einen bitteren Nachgeschmack.
Die Aus Mexiko stammende Frucht wird mittlerweile in Kolumbien, Argentinien, Israel, Spanien, Südafrika und vielen anderen Ländern angebaut, obwohl sie dort nicht hingehören. Wo ursprünglich Kleinbauern ihrem Handwerk nachgingen sind jetzt riesige High Technik Plantagen. Die Schere zwischen Arm und Reich wird dadurch immer größer. Um immer mehr Gewinn zu erhalten, werden die heimischen Wälder illegal abgeholzt und vielen Tierarten wird der Lebensraum geraubt, denn in den Monokulturen ist ein Überleben kaum möglich.
Ausserdem sind Avocados alles andere als regional. Die Früchte müssen riesige Wege per Schiff und LKW zurücklegen, bevor sie bei uns in den Läden landen. Die Co2 Emission, die dafür ausgelöst wird, ist enorm.
Doch der kritischste Aspekt bleibt der unverhältnismäßige Wasserverbrauch. Denn um ein Kilo Avocado herzustellen benötigt man 1000 bis 2000 Liter Wasser, was etwa sieben vollen Badewannen entspricht. Das ist in der Summe mehr Wasser, als in vielen Anbaugebieten auf natürliche Weise geleistet werden kann. Damit die Pflanzen auch in regenarmen Gebieten wachsen kann wird das Grundwasser angezapft, dass es bald soweit gesunken ist, dass es für die ärmere Bevölkerung und freilegende Tiere nicht mehr erreichbar ist. Die Folgen sind Fatal.
Schnell wird klar, dass die Zerstörung, die durch den Anbau der Frucht vonstatten geht, in keinem Verhältnis zu dem Nutzen steht, den wir fern von allen Geschehnissen genießen dürfen. Wem also ökologisches Handeln wichtig ist, sollte diese Frucht nicht als Grundnahrungsmittel, sondern als Genussmittel sehen. Gesunde Ernährung funktioniert auch mit rein heimischen Gemüsesorten und Früchten. Hierzu gehören Johannesbären, Tomaten und Walnüsse, alte Gemüsesorten wie Mangold und Topinambur.